Die wahren Gedanken & Wünsche ...
...oder weil Geld nicht glücklich macht.
Der Gedanke an ein leeres Haus erfreute Sopse nicht gerade. Verwirrt und unglücklich zugleich tigerte sie nervös durch ihr Wohnzimmer. Zwischendurch lies sie sich auf das Sofa fallen, um gleich darauf wieder hektisch auf zu springen. Sie wusste nicht was es war, was sie beunruhigte, doch sie spürte in ihrem Inneren, dass es immer schlimmer wurde. Elfchen stand kurz vor ihrer Hochzeit und Cithiel unterstütze sie wo sie nur konnte. Alle möglichen Freunde, Bekannte und Nachbarn wimmelten um den überglücklichen Vampir. Nur sie selbst hielt Abstand von den Vorbereitungen, versuchte sich selbst zu beruhigen und an das Ereignis zu gewöhnen. Obwohl genau jetzt die Zeit gewesen wäre ihren besten Freunden zu sagen was passiert war. Um sie zu erfreuen und auch hinter Elfe zu stehen. Dennoch rannte Sopse von einem Ort zum andren, stürzte sich in Arbeit und verhinderte jede Kommunikation zu den beiden. Sie schüttelte jede Gedanken ab, versuchte in ihrer unsichtbaren Hülle zu schweben. Sie war nirgends richtig zu Hause, fühlte sich überfordert und nicht verstanden. Caro war ebenfalls nicht sie selbst. Obwohl sie es zu verbargen glaubte, sah man ihr die Folgen vom Krieg an. Er zerrte an ihr und verfolgte sie in ihren Albträumen. Kaum war sie da, war sie wieder verschwunden. Sopse glaubte nicht wirklich, dass sie es zur Hochzeit schaffen würde, was Caro sehr bedauern würde. Sopse allerdings … sie wünschte sie könnte sich aus dieser Veranstaltung heraus reden. Nächtelang starrte sie aus ihrem Fenster den Mond an und versuchte wieder und wieder Klarheit in ihr zu schaffen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Während alle glücklich herum tanzten, brach sie immer mehr in sich hinein. Wie ein altes Haus,was beim Abriss vll vergessen wurde und nun selbst starb. Sopse schnitt sich mal wieder zur Außenwelt ab und selbst Alex kam nicht an sie heran. Die Elfe spürte, dass sie ihn nicht wirklich ganz liebte. Sie schrak immer wieder aus ihrem Schlaf, hatte Gewissensbisse und wollte mit ihrem Freund reden und nahm es sich für den nächsten Tag fest vor. Sobald die Sonne hervorkam allerdings, verdunkelte sie die Räume, rückte sich vor der Aussprache, lebte von Tiefkühlpizza und hing trostlos vor ihrem Fernseher herum. Es war das Leben was sie manchmal einholte. Sie kannte beide Seiten: Die Magie und das Menschenleben. Sie stand dazwischen, versuchte in eine Welt zu fliehen und rannte zur nächsten. Sie verdiente gut, doch sie war eine Person die sich ihre wirklichen Wünsche nicht von Geld kaufen konnte. Niemand vermochte in ihre Inneres zu schauen und die Wünsche zu entdecken. Sie verbat es jedem sogar sich selbst. Für Sopse war es bescheuert und unmöglich zu erfüllen. Sie wollte alles lieber vergessen, als das sie die Sehnsucht danach spürte. Nicht mal sie selbst ahnte, wie schlimm es ihr schon ging.
Die Sonne schien grell durch die Fenster und durchflutete jedes Zimmer. Jeder Mensch freute sich heute wohl über so ein tolles Wetter, vor allem da es Sonntag war und die meisten Leute nicht arbeiten gingen. Ich hingegen teilte diesen Gedanken nicht. Ich liebte es die Regentropfen draußen tanzen zu sehen und dieses Wetter würde meine Stimmung wohl um einiges mehr unterstützen als dieses fröhliche gelb der Sonne. Ich verzichtete auf die Vorhänge und riss mich zusammen heute die Dinge zu erfüllen die dringend nötig waren. Ich schluckte schnell, beinahe panisch, mein Frühstück herunter, zog mir eine Röhrenjeans, ein graugestreiftes Shirt und Chucks an, suchte meine Tasche, verstaute Handy, Trinken und eine weiße Jacke dort drinnen, nahm meine Schlüssel und rannte aus meinem Heim. Ich konnte es gar nicht schnell verlassen, fürchtete mich es mir noch einmal anders zu überlegen. Mein Auto sprang an und von einer unbekannten Wut verfolgt, raste ich durch den Straßenverkehr. Ich hatte noch nie etwas beendet wie eine Beziehung. Es konnte also nur schief gehen. Mein Bauch grummelte und ich wünschte mich weit weg. Ich ahnte nicht, dass sie eine meiner Missionen schneller erledigte als mir vll lieb war. Ich bremste und fuhr langsam um die Kurve. Vor mir lag der Waldpfad, die Einfahrt zu meinem andren Leben, zu einer meiner vielen Welten in die ich immer flüchten konnte, wenn es mir schlecht ging, jetzt nicht mehr. Ich lenkte den Wagen geschickt, denn der Weg war eng. Krampfhaft blickte ich nach vorne, verhinderte den Blick zu den Weiden die mich links und rechts begleiteten und wo meine Lieblinge immer auf mich gewartet hatten. Ich schüttelte den Kopf, als ob man Schmerzen von sich schütteln konnte, wie ein herunter gefallenes Blatt. So leicht war es dann eben doch nicht und zaubern wollte ich nicht. Der Gedanke, dass ich wieder eine Elfe war, war immer noch nicht gewohnt für mich und ich versuchte ihn zu vergessen.
Der Parkplatz war beinahe leer. Ich erkannte Cithiel’ s Auto. Ich atmete halb erleichtert auf. Evt. könnte ich so beide Aufgaben an einem Ort erledigen. Ich vermutete Alex in einem der Ställe und ging in groß zügigen Schritten in Richtung Boxen, bis ich sein Gelächter aus der Halle entnahm. Ich zögerte und verlangsamte meinen Gang. Ich hatte Angst und wollte das alles hier nicht. Dabei wusste ich doch, dass alles andre uns beiden nur schadete. Wir hatten eine Pause vereinbart und ich sollte sagen, wann und wie ich mich entschieden hatte, wenn ich es für richtig hielt. Auch das in dieser Pause jeder frei vom andren war, hatten wir beide zugestimmt. Ich selbst hatte mich auf keine Jungs eingelassen und dennoch wollte ich Alex auch nicht wirklich zurück. Meine Schritte wurden wieder schneller und ich lugte vorsichtig über den Rand der Hallentür. Es schockte mir der Atem als ich ihn sah. Mein Herz raste vor Zorn? Vor Enttäuschung? Vll weil ich damit nicht gerechnet hatte, weil ich selber den Schlussstrich ziehen wollte. Es tat mehr weh als ich glaubte. Ich dachte ich würde ihn nicht lieben, doch in dem Moment erfuhr ich, dass ich es immer noch tat. Dennoch änderte das nichts an meiner Entscheidung. Insgeheim ahnte ich einfach, dass er und ich uns nur gegenseitig anlogen, etwas vortäuschten, was zur Zeit nicht echt war. Wir wussten es beide, als er mich erblickte, seine Arme um ein unbekanntes Mädchen geschlungen, nachdem sie sich leidenschaftlich geküsst hatten. Meine Augen blickten ihn hilflos und verzweifelt an. Sie fragten “warum? Warum kam es dazu?” seine blickten traurig zu mir und ich wusste, dass er es ebenfalls nicht wusste. Ich schluckte und rannte weg. Meine Augen brannten doch ich schaffte es nicht eine Träne für ihn zu vergießen.
Tausend Gefühle brodelten mir und blind vor ihnen ließ ich mich von meinen Füßen in Elfchen’ s Büro tragen. Ich stürmte die Tür regelrecht doch niemand empfing mich. Es roch nach Blättern, Abrechnungen und Sorgen. Pauline hatte nie aufhören können. Sie musste immer zu Ende arbeiten. Sie erinnerte mich ein wenig an mich. Elfe konnte die perfekte Mischung. Sie schaffte alles, doch wenn es zu viel wurde verschwand sie mit ihren Pferden ins Gelände. Ich hatte Pauline trotz der langen Zeit, die ich auf MV war, selten auf ihren Pferden gesehen. Teilweise empfand ich Mitleid, wenn sie mal wieder einen Ausritt mit uns verneinte. Doch ich bewunderte meine Freundin dafür, dass sie es geschafft hatte kein Bürotyp zu werden. Das wäre ihr auch nicht bekommen. Ich musste raus hier mit jemandem reden. In meinem Wechselbad der Gefühle sah ich nur einen Ausweg. Ich schnappte mir Papier und Stift und kritzelte in Hektik : “
Hab Blue genommen…Bin nur kurz ausreiten…LG Sopse :*” Ich wusste das sie dafür Verständnis hatte. In Blitzeseile sattelte ich meinen Liebling. Aiv schaute mich mit einem herzzerreißenden Blick an. “Sry meine Süße. Aber dich darf ich wohl nicht nehmen.” Mein Blick fiel auf ihr Boxenschild wo stand: Besitzer: Jannü . Eine Neue die Avignon gekauft hatte. Um einiges lieber hätte ich mir meine Freundin geschnappt und mich mit ihr unterhalten. Seid ich wieder eine Elfe war, hatte ich auch diese Fähigkeit zurück erlangt. Doch ich hatte mich nur einmal mit der weißen Stute unterhalten. Heute würde ich Blue nehmen müssen. Ich versuchte nicht allzu enttäuscht zu sein.
Ich genoss den Ausritt trotzdem. Die Luft war frisch und eine frische Briese zog mir um die Nase. Die Sonne schien märchenhaft in den Wald und ich schluckte meine Sorgen eben zur Seite. Blue munterte mich mit ein paar Freudensprüngen auf und ich musste lachen, als er seinen süßen Blick zeigte. Er zog die Schnute halb zurück und es sah aus als würde er lächeln. Seine Worte klangen dumpf und zittrig zu mir. Er war nicht mit mir verbunden wie es Aiv war und es kostete ihn jedes Mal viel zu viel Kraft. Ein Grund warum wir nur selten mit einander redeten. Außerdem war es ihm bestimmt nicht richtige Sätze zu bilden. Er gab mir Orakelähnliche Sprüche. Nur unter höchster Konzentration war es ihm ermöglicht einen kleinen Satz zu bilden. Er musste meine Verzweiflung spüren, denn er blieb stehen und spannte sich an “
Ich … ich bin alt. Älter als du glaubst. …. Habe viel gesehen … nimm Kraft … dein Weg ist der richtige … glaub … glaub nur dieses einzige Mal an … an dich . Tu es!” Ich hatte einen Klos im Hals und eine salzige Träne von mir viel an seinem Kopf hinunter. Ich lächelte traurig und er schleckte sie ab. Es schien ihm Kraft zu geben.
Das kurze Stück was uns zu einem gemäßigten Galopp zu stand war erleichternd und ich wurde etwas fröhlicher. Bis ich in einer Kurve ihn verlangsamte und er in den Schritt fiel. Ich wollte flüchten doch ich konnte nicht. Blue bewegte sich nicht von der Stelle, wusste das es der einzige Zeitpunkt dafür war. Ich hatte wegen dem Tempo ihre Stimmen nicht gehört und war nicht darauf vorbereitet. Hektisch überlegte ich was ich zu sagen hatte. Eine freundliche Stimme begrüßte mich und eine heitere viel ein. Ich war auf einer schönen Lichtung gelandet zu der der Weg führte und prompt auf meine beiden Freunde getroffen. Elfchen und Cithiel lachten begeistert als sie mich sahen. “Schön dich zu sehen.” “Du hast einfach Blue gestohlen? Was soll Elfe den dazu sagen?” “Na als Hofbesitzerin muss ich das wohl sehr missbilligen. Als Freundin seh ich noch mal hinweg.” Sie lachten hell auf und ich versuchte nicht allzu traurig aus zu sehen. Ich konnte das “mir-geht-es-prima-Gesicht” recht gut halten bis Elfe auf die Hochzeit kam: “Stell dir vor Cith hat eine total schöne Karte gebastelt. Die musst du dir ansehen.” Cith kicherte: “ Achja und du solltest Elfe mal tanzen sehen. Ich geb mir echt Mühe aber mit ihrem Babybauch fällt es ihr halt schon schwer.” “Hey”, rief Elfchen gespielt empört.”Ich bin super. Glaub ihr kein Wort. Wir dachten übrigens das ich den Tanz eröffne und dann kommen Cith mit John und du mit Alex dazu, als erstes weil ihr ja meine Trauzeugen seid.” “Wann heiraten du und Alex eigentlich?”, Cithiel grinste und ahnte nicht wie sehr der Schmerz mich zeriss. “Ihr seid doch das absolute Traumpaar, so wie unsere Cith und John.” Da wusste ich wie ich es ihnen sagte. Ich kämpfte mit den Tränen und schickte den beiden eine Nachricht über unsere Gedanken : “[i]Wir sind kein Traumpaar mehr.[i/]” Die Tränen flossen mir ins Gesicht, als ich Blue wendete und davon galoppierte. Nun wussten es alle. Die kleine Sophie war wieder eine Elfe. Bis jetzt hatte mir das nicht besonders viel Glück gebracht.
1883 Wörter
P.S.: Ich wollte was glücklicheres schreiben.
Und obwohl ich eig. glücklich sein könnte,
ist es irgw. doch das was ich eig. fühle.
Selbst wenn ich reich wäre,
könnte ich mir das was ich mir wünsche nicht kaufen.
Wünsche sind nicht alles,
doch wenn man seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat,
können sie dein Leben zerstören.
Liebe Grüße eine eig. glückliche Sophie =)